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Unterrichten

3.2 Das Lernen lehren

Lernstile/ Lehrstile

- Hinweise &. Ergänzungen -

Lerrnstile

Lerrnstile

Inhalt:
  1. Einführung
  2. Setzungen
  3. Der Lernzirkel
  4. Einbezug der Hirndominanzen

 


1.Einführung in das System 4Mat

Seit etwa 25 Jahren ist das 4mat-System ein differenziertes System zur Planung und Durchführung von Unterricht auf der Grundlage von Lernstilen. Da McCarthys Ideen in Deutschland noch recht unbekannt sind, werden hier die Grundzüge dargestellt. Mehr und genauere Information finden Sie im Internet: 4Mat

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2. Setzungen

MCarthy enwickelt auf der Grundlage eines Vergleiches verschiedener empirischer Untersuchungen vier (4) Lernstile. Diese Lernstile werden in erster Linie nach Art der individuellen Orientierung des Lernens - oder nach dessen Sinn, in zweiter nach Art der Verarbeitung unterteilt.

  • Stil 1:
    Die Lernenden suchen nach der Bedeutung des Lerngegenstandes, Beziehung zu den persönlichen Werten und Wertschätzungen sind beim Unterricht wichtig. "Sie möchten die Welt besser machen". Sie arbeiten gerne mit anderen zusammen, sind sozial und respektieren Autoritäten, wenn sich diese sich als dessen würdig erweisen.
  • Stil 2:
    Die Lernenden suchen die intellektuelle Kompetenz. Dabei werden Inhalte an Hand von Fakten verifiziert. Sie besitzen das Bedürfnis, "die wichtigen Dinge, zu kennen bzw. auch Sie haben das Bedürfnis "etwas >zum Weltwissen< beizutragen": Bei der Interaktion mit der Lehrkraft passen sie sich der Expertenmeinung an. Dabei sind Sie geduldig und reflektieren den Lernprozess. Bei der Unterweisung bevorzugen sie aufeinanderfolgende Vorgehensweisen ("Schritt auf Schritt").
  • Stil 3:
    Die Lernenden lieben Problemstellungen und sind an deren Lösung interessiert. Sie neigen dazu, Lerngegenstände nach ihrer Nützlichkeit zu beurteilen. Gefühlsmäßiges, kinästhetisches Vorgehen unterstützt den Lernprozess. Die Arbeitweise ist praktisch und geradlinig, weil sie möchten, dass etwas geschieht. Sie betrachten die Lehrerautorität als notwendig (aber als lästiges Übel), die (das) es zu umgehen gilt.
  • Stil 4:
    Die Lernenden suchen nach den versteckten Möglichkeiten: Sie beurteilen die Lerninhalte aus dem Bauch heraus ("Mag ich, liegt mir, oder ...") Sie bearbeiten Aufgabenstellungen, in dem sie die Einzelteile miteinander verbinden. Weil sie enthusiastisch sein können und an aufregenden Inhalten stärker interessiert sind, gilt es, ihr Wohlbefinden mit zu berücksichtigen. Leider neigen sie dazu, die Lehrerautorität abzuwerten.
  • Mc Carthy greift dazu Piagets Phasen des Lernens ( sensomotorische , präoperationale Stufe, die Stufe konkreter und später formaler Operationen) auf. Gleichzeitig betont sie, dass Entwicklung des Lernens mehrdimensional sein kann.
zusätzliche Informationen Sektor1 Sektor 2 Sektor 3 Sektor4 Sie erhalten nähere Informationen zu den einzelnen Lerntypen, wenn Sie in der Skizze einen Sektor anklicken.


In der Grafik angeordnet ergeben sich die Felder:

  1. Imaginativer Lerner:suchen Inhalte, die von persönlicher Bedeutung sind,
  2. die analytischen Lerner: suchen intellektuelle Verarbeitung
  3. Lerner mit "gesundem Menschenverstand (common sense":suchen Problemlösungen und
  4. die dynamischen Lerner - suchen nach neuen Möglichkeiten.

Wie bereits schon mehrfach dargestellt, besitzt jeder der Lernstile seine besonderen Stärken, und natürlich auch seine Einschränkungen. Im Unterricht kommt es deshalb darauf an, dass jeder Schüler mit seinem besonderen Lernstil geschätzt wird.

Erhält der Schüler die Möglichkeit, seine besondere Gabe weiter zu entwickeln und an seine Mitschüler weiter zu geben, erkennt er auch die Stärken seiner Mitschüler und erweitert seine eigenen Fähigkeiten.

 

nach obenBerechnungen

3. Der Lernzirkel nach McCarthy

Weil Unterricht an Schulen nach den Untersuchungen von McCarthy hauptsächlich auf den analytischen Lerner ausgerichtet ist, der ist nach McCarthy nur zu rund 31% im Klassenzimmer vertreten, gilt es die anderen Lernstile auch zu berücksichtigen.

Beim Vergleich der einzelnen Felder ist zu erkennen, dass Feld III mit 17,4 % die geringste Anzahl von Lernern dieses Lerntyps umfasst.>

Beim Zusammenfassen der Lernfelder I und IV ergeben sich 51,5 % d.h. eine schwache Mehrheit der Lehrer tendiert zum Einstieg über die konkrete Erfahrung.

Wie alle Mittelwertbildungen verschleiert diese Darstellung aber individuelle Unterschiede. Beachten Sie bitte die folgenden Tabellen unter der Gender-Perspektive .

Lernstilverteilung_m

 

Lernstilverteilung_W
	  " Wir schlagen vor, dass Entwicklung vierdimenional ist. Wir entwickeln höhere Werte und Sinngehalte, wir entwickeln tiefere Verbindungen zu Konzepten, wir entwickeln mehr Problemlösungsfertigkeiten und wir mehr entwickeln mehr Fähigkeiten, eine neue Welt zu schaffen, wenn wir uns und unsere einzigartige Erfahrungen mit dem verschmelzen, was wir gerade lernen. Mit anderen Worten: Wir entwickeln uns in allen vier Quadranten, und manche von uns erledigen dies in einem Quadranten besser als andere."
McCarthy (1987), S, 58

Von Feld 1 - der konkreten Erfahrung - beginnend geht der 4mat- Zirkel sämtliche Sektoren durch:

Zirkel

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4. Einbezug der Hirndominanzen

Das 4mat- System beginnt mit dem Lernstil des "imaginativen Lerners - Feld I - der Frage nach dem Grund.

Ist der Sinn und Zweck des Unterrichtes geklärt, schließen sich die anderen Felder zwanglos an.

Format_1Der imaginative Lerner -
Tätigkeiten:

Schaffe eine konkrete Situation, deren Sinnbezug deutlich wird:

Pase 1: Die Schüler:

  • handeln,
  • beobachten,
  • visualisieren,
  • imaginieren ,
  • folgern,
  • haben verschiedene Ansichten
  • ....

 

Phase 2: Die Beobachtungen werden in der Gruppe mit der Hilfe von Brainstorming, Zuhören - Erzählen, .. ausgewertet.

  • Eine Stellungnahme,
  • Beschreibung der eigenen Einschätzung,
  • Gefühle, ... wird gefordert.

 

Sektor 2Der analytische Lerner - "der Brückenbauer"
Tätigkeiten

Phase 3:

Im Unterschied zu Phase 2 wird jetzt die Beobachtung objektiviert und auf ihren Sachverhalt/ Wissensbestand hin analysiert.
Rechtshemisphärische Fertigkeiten sind:

  • organisieren,
  • Muster erkennen,
  • Beziehungen erkennen,
  • klassifizieren,
  • Prioritäten festlegen
  • , ...

Phase 4:

Die gewonnen Erkenntnisse werden versprachlicht. Dies ist zur Einordnung der einzelnen Elemente notwendig.
Konzepte und Begriffe bilden sich.

 

Phase5+6Der Lerner mit dem "gesunden Menschenverstand"-
Tätigkeiten Praxis und persönliche Aneignung:

Phase 5:

Die linkshirnigen Konzepte und Begriffe werden in dieser Phase in die Praxis umgesetzt. "Wie funktioniert das?" ist die Standardfrage.
In dieser Phase stellt der Lehrer Material zur Verfügung, die Schüler arbeiten selbstständig.

  • Planungs-,
  • Protokolltechniken,
  • Informationsbeschaffung,
  • Problemlösungsstrategien, ... sind erforderlich.

Phase 6:

  • Das Hantieren,
  • der Umgang mit dem Material,
  • das Ausprobieren,
  • "die Dinge zum Laufen bringen",
  • das Optimieren, ... fällt in diese Phase.
Format_4Bewertung des Lernens: der dynamische Lerner - Tätigkeiten
Phase 7:

Die ausgeführten Experimente, ... führen zur Überprüfung, ob der Sachverhalt auch tatsächlich verstanden wurde. Die Lehrkraft gibt ein Feedback.
Der Lernende kann:

  • in die Lehrerrolle schlüpfen ("Schüler als Lehrer"),
  • sich und andere bewerten,
  • eigene Fähigkeiten und Schwächen erkennen,
  • neue Zusammenhänge für das Gelernte entdecken,
  • ....

Lerntagebücher erleichtern diese Phase.

Phase 8:

Die Erfahrungen werden:

  • mitgeteilt,
  • Fähigkeiten und Fertigkeiten in anderen Kontexten eingesetzt
  • ....

 

Literatur:

McCarthy, B. (1987, rev. Fassung): "The 4Mat System. Teaching to Learning Styles with Right/Left Mode Techniques "

 

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