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  1. In jeder Klasse gibt es Schüler, die den Lehrkräften Schwierigkeiten bereiten.
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  2. Aufgabe auf den ...
    Nehmen sie Stellung zu den Aussagen des Konstanzer Professors W. Brezinka.

Wolfgang Brezinka veröffentlichte in "Schulintern" im Mai 1990 den Artikel: Eltern sind die wichtigsten Erzieher. Hier wird das Spannungsfeld der Erziehung exemplarisch umrissen:

Die Persönlichkeit der Erwachsenen hängt weitgehend von den Erfahrungen ab, die sie als Kinder und Jugendliche gemacht haben. Wer Kinder ins Leben setzt, hat auch die Pflicht, sie so lange und so gut zu erziehen, bis sie fähig sind ihr Leben selbstständig zu führen. Die Eltern sind immer noch die wichtigsten Erzieher, und die Lebensgemeinschaft der Familie ist zugleich die wichtigste Erziehungsgemeinschaft. Alle anderen Erzieher in Kindergärten und Horten, Schulen und Heimen können nur ergänzen, was die Eltern erzieherisch leisten sollen, aber sie können es nicht vollwertig ersetzen. Sie sind bloß für Teile der gesamten Erziehung verantwortlich. Die Verantwortung für die Erziehung als Ganzes liegt bei den Eltern. (a.a.O. S.4)

Auf Grundlage des Erziehungs- und Bildungsauftrages der Schule bzw. der Pflicht der Eltern erinnert er an das Wesen der Erziehung:

In dieser Lage müssen wir uns daran erinnern, dass zu guter Erziehung nichts Außergewöhnliches gehört. Es geht um Ziele und Mittel, die im Grunde selbstverständlich sind. Die Erziehungsziele sind nichts anderes als die Persönlichkeitseigenschaften, die wir selbst brauchen, um glücklich miteinander leben zu können. Die Mittel sind keine anderen als die alltäglichen, die wir auch sonst anwenden, um Menschen in unserem Sinne zu beeinflussen. Die Kunst des guten Erziehers besteht nur darin, sie klug und taktvoll auf die innere und äußere Situation seiner Schützlinge abzustimmen. Die erzieherische Hilflosigkeit ist deswegen so weit verbreitet, weil viele Eltern glauben, dass Expertenwissen und Spezialtechniken nötig seien, statt das Naheliegende zu tun. (a.a.O. S. 5)

Dieses "Naheliegende" wird von Brezinka in 5 Erziehungszielen als Persönlichkeitseigenschaften beschrieben.

  1. Grundvertrauen schaffen: "Damit meine ich die Gefühlseinstellung, die den Menschen befähigt, sein Leben zu bejahen, von der Zukunft Gutes erwarten, sich den Mitmenschen zu öffnen , Bindungen einzugehen. Seine segenreichste Form ist das Gottvertrauen."
  2. Bereitschaft zur Selbsterhaltung durch eigene Anstrengung: Gemeint sind die Arbeitswilligkeit und alle Tugenden, die damit zusammenhängen: Anstrengungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Geduld, Sorgfalt, Genauigkeit, soziale Anpassungs- und Einordnungsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein für das anvertraute Gut.
  3. Realistisches Welt- und Selbstverständnis: Dabei geht es um ein ausreichendes Grundwissen über die Welt und sich selbst einschließlich der Bedingungen, von denen das Lebensglück abhängt, aber auch um Gemütshaltungen wie Wirklichkeitssinn, Nüchternheit, Sachlichkeit, Belehrbarkeit.
  4. Gemütsbildung oder Kultur des Herzens: Hier geht es um die Bindung an Güter, die der Liebe würdig sind und dem Leben Sinn geben, um, einen Schatz von höheren Interessen, von positiven mitmenschlichen Beziehungen , von befriedigenden Beschäftigungen, von guten Gedanken und schönen inneren Bildern. Gemeint sind auch Haltungen wie die Gefühlsansprechbarkeit für das Gute und Schöne in der Welt, Fähigkeit zur inneren Sammlung auf das Wesentliche, Höflichkeit, Taktgefühl, Dankbarkeit, die Bereitschaft anderen Freude zu machen und ihr Leiden zu mildern.
  5. Selbstdisziplin: Dazu gehören Verzicht auf das Ausleben egoistischer Triebregungen, Rücksichtnahme auf die Mitmenschen, Dienstwilligkeit in der Erfüllung von Pflichten und Aufgaben, Verantwortungsbewusstsein für die Folgen des eigenen Handelns, seelische Belastbarkeit bei Widerwärtigkeiten und Enttäuschungen, Unabhängigkeit von überflüssigen Bedürfnissen.

Rihue 11.10.06

1. In meiner 6 Klasse habe ich beobachtet, dass die Kinder , die am meißten Aufmerksamkeit brauchen, die größten Störenfriede sind. Ein Junge, der hat mir am Anfang so Kopfschmerzen bereitet und ich habe ihn jedes Mal alleine nach hinten in die Ecke gesezt. Dennoch habe ich mich  in den Arbeitsphasen stark um den Jungen gekümmert. am Anfang schien er mich nicht ranzulassen, soch so langsam finde ich es so toll, dass dieser Junge ruhig ist und mit Freude mitmacht. Er sitzt jetzt schon fast jeden Tag auf seinem regulärem Sitzplatz und strengt sich sehr an.

2. Ich denke Brezinka hat in einigen Sachen Recht.  Das, was er über die Elternrolle sagt, finde ich persönlich ganz wichtig: Es ist war, dass die Eltern immer noch die wichtigsten Erzieher sind. Wenn das Kind keinen familiären Rückhalt bekommt, verliert es  vollkommen seinen Urinstinkt und kann sich in schwierigen Situationen nicht mehr fallen lassen. Er sieht sich also gezwungen, sich mit Ellenbogen durch Leben zu kämpfen. Ich finde es etwas kritisch zu behaupten, dass die Erziehungziele gleichzeitig Persönlichkeitsmerkmale sind. Es wäre ja schön wenn alle Menschen irgendwann die aufgelisteten Merkmale hätten. Ich denke die Erziehungziele sind von der Gesellschaft in der wir leben abhängig und von Werten die uns von der Familie her mitgegebne wurden.


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